Etappe 11: Von Mérida nach Alcuéscar

                                                                   
     
                                                                                    

- Einsam durch riesige Schafherden oder: wie ich gezwungen wurde meine Angst vor den riesigen Hirtenhunden zu verbergen (ca. 37 km) -

WEGBESCHREIBUNG (Unterkünfte/Besonderheiten)

Startend bei der alten Römerbrücke (= Puente Romano) laufen wir in der Calle del Puente bis zum Plaza de España. Diesen überqueren wir diagonal und gelangen dann durch die Calle Santa Julia und die Calle del Arco bald zum Arco (= Bogen) de Trajano. Nach dem Durchqueren des Triumphbogens halten wir uns zunächst rechts, um dann auf Höhe des Postamtes (= oficina de correos) beim Plaza de Parador der Straße nach links zu folgen, die bald auf die Calle Alemendralejo stößt. Auf dieser Straße laufen wir ca. 70 Meter nach links, dann geht’s rechts ab in die Calle Calvario. Die Calle Calvario macht bald einen Bogen nach rechts. Am Ende der Straße finden wir links einen Fußgängertunnel, der unter den Eisenbahnschienen hindurch führt. Hinter der Unterführung geht’s links ca. 50 m und dann direkt rechts über die Brücke über den Río Albarregas. Rechts am Wegrand liegt das beeindruckende Acueducto Los Milagros. Etwa 100 Meter nach dem Passieren der Brücke kommen wir an eine Weggabelung, hier finden sich sowohl nach links wie auch nach rechts Wegweiser, wir setzen unseren Weg jedoch nach links fort. Ca. 80 Meter später halten wir uns an einem Kreisverkehr (0:25 Std.) erneut links. Auf dieser asphaltierten, leider nicht unbedingt wenig befahrenen Straße gelangen wir nach ca. einem Kilometer an eine weitere Kreuzung (0:38 Std.), wo wir geradeaus dem Hinweisschild zur fünf Straßenkilometer entfernten römischen Talsperre „Prensa romana de Proserpina“ folgen. Bald darauf überqueren wir über eine Brücke die Autobahn nach Madrid (0:47 Std.) und passieren dann auf einer Anhöhe einen Crucero (1:05 Std.). Beim Kreisverkehr (1:20 Std.) geht es weiter geradeaus, kurz bevor wir die Staumauer erreichen (1:27 Std.) lassen wir einen gepflegt wirkenden Campingplatz links liegen (1:23 Std.). Am Ende der Staumauer verlassen wir kurzzeitig unsere Asphaltstraße und folgen einem Weg der nach rechts abzweigt und am Seeufer entlang führt. Mehrere Bares sowie das kristallklare Wasser der Sees laden zu einem erfrischenden Badestop ein. Nach 1:40 Std. treffen wir links wieder auf den asphaltierten Weg, der jedoch zum Glück nahezu unbefahren ist, so daß wir unseren Marsch recht relaxt fortsetzen können. Nach etwas weniger als drei Kilometern (2:15 Std.) biegen wir links und dann gleich rechts von der Straße auf einen kleinen sandigen Feldweg ab. Den auf Steineichen und Felsen gemalten gelben Pfeilen folgend, passieren wir nach 2:47 Std. auf einer kleinen Anhöhe links liegend einen größeren Stall. Die zwei Weidetore, die wir anschließend durchqueren (2:52 u. 2:58 Std.), lassen die Nähe eines Ortes bereits erahnen. Etwa 200 Meter nach dem letzten Weidetor führt rechts ein asphaltiertes Sträßchen nach Carrascalejo, einem Ort ohne Bar oder sonstige Infrastruktur, hinein. Wir passieren die wunderschöne, gut erhaltene kleine Kirche des Ortes (3:02 Std.) und biegen gleich darauf links ab. Am Rand des zunächst abwärts in ein Tal führenden Weges findend sich links einmal mehr ein alter römischer Meilenstein (könnte auch der Sockel eines Cruceros gewesen sein). Den gegenüberliegenden Hügel hinauf und weiter durch eine sanft gewellte Weinbaulandschaft erreichen wir auf einer mal sandigen mal steinigen, befahrbaren Piste nach 3:34 Std. den Ortseingang von Aljucén. An einer Weggabelung geht’s, wie sollte es anders sein, rechts hoch, grobe Richtung Kirche. Auf diesem Weg befinden wir uns wenig später auf der Hauptstraße (Calle Prinzipal) dieses Ortes voller Überraschungen. Bei meiner Ankunft, waren hier die drei Kneipen des Ortes sowie das Refugio de Peregrinos (Calle "San Andres 19") allesamt geschlossen und die einzige Telefonzelle defekt, so daß ich mich gar nicht mehr auf die Suche nach dem angeblich existieren Lebensmittelgeschäft gemacht habe, sondern meine Wanderung sofort fortgesetzt habe. Der Calle Prinzipal folgend, die am Ende des Orts kurz rechts und dann gleich wieder links schwenkt und aus der sich dann eine einspurige Landstraße entwickelt, treffen wir nach ca. 1,5 Kilometer auf unseren treuesten Weggefährten, die Nationalstraße N 630 (3:55 Std.). Richtung Norden marschieren wir entlang der Hauptstraße, um auf dieser den Río Aljucén zu überqueren. Kurz vor der links liegenden Tankstelle mit angegliederter mich freundlich empfangender Bar, nehmen wir rechts den Weg in die Felder.

Wir folgen nun einem wunderschönen Weg zwischen Steineichen und Weideland, an dem rechts von uns gelegenen Flußlauf entlang. Nach dem Durchqueren eines schmalen, trockenen Flußbettes biegen wir an einer Weggabelung (4:15 Std. =20 Min) links ab. Kurz darauf geht’s durch ein Weidetor (4:20 Std.) und an der folgenden Weggabelung (4:23 Std.) halten wir uns rechts. Bevor wir das nächste Weidetor durchqueren (4:35 Std.) erblicken wir links am Wegrand in ca. 200 Meter Entfernung ein großes Gehöft (4: 32 Std.).

Wir befinden uns nun in einem Landstrich in dem riesige Schafherden gehalten werden, die teilweise ohne menschliche Begleitung, bewacht durch eine Hunderasse namens Mastines, durchs Land ziehen. Diese riesigen Hunde nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und sehen wahrscheinlich auch den harmlosesten Pilger als potentielle Gefahr für Ihre Herden an. Es schadet keinesfalls auch einmal einen Umweg in Kauf zu nehmen, um unnötige Adrenalinschocks zu vermeiden. Wenn dennoch plötzlich mehrere Hunden auf uns losstürzen, heißt es auf jeden Fall die Ruhe bewahren, langsam weiterzugehen und den Hunden, möglichst ohne Angst zu zeigen, gut zuzureden.

An den folgenden Weggabelungen (4:42 Std. u. 4:45 Std. sowie 4:48) setzen wir unseren Weg zunächst nach rechts und dann zwei Mal nach links fort. Unser meist sandiger Weg führt uns durch eine zunehmend durch hohes Gebüsch geprägte Landschaft. Kurz nachdem ein anderer Weg sich mit unserem Camino verbindet, wählen wir an einer Weggabelung (5:06 Std.) den rechten Weg. Nach 5:16 Std. kommt von rechts ein weiterer Weg zu dem unsrigen hinzu, durch welchen wir uns jedoch nicht von unserer ursprünglichen Richtung abbringen lassen. An der nächsten Weggabelung (5:18 Std.) ist „Fin de Recorrido“ ausgeschildert, hier sowie an der nächsten Weggabelung (5:23 Std.) nehmen wir jeweils den rechten Weg. Auf einem Trampelpfad geht es nun eine ganze Weile aufwärts, immer den an die Stämme von Steineichen gemalten gelben Pfeilen hinterher, bis wir eine wunderschöne grasbewachsene Hochebene erreichen (5:46 Std.). Anfänglich verführt uns die nicht besonders eindeutige Wegkennzeichnung fast dazu die Hochebene querfeldein zu überqueren, richtig ist es jedoch, dem sehr spärlich markierten „Hauptweg“ einfach unbeirrt zu folgen. An die erste Hochebene (6:09 Std.) schließt sich direkt eine, noch etwas urwüchsiger wirkende, zweite an. Etwas mehr als einen Kilometer (6:26 Std.) weiter, am Ende der Hochebene, liegt links am Wegrand ein „crucero“ (= Wegekreuz), das „cruz de San Juan“ (= Kreuz von San Juan). An der nächsten Weggabelung (6:47 Std.) liegen mehrere Gärtchen mit den dazugehörigen Häusern vor uns, hier heißt es links abzubiegen und Weg bergauf fortzusetzen. Auf der Anhöhe angelangt (6:58 Std.) laufen wir nicht auf das links liegende Haus zu, sondern gehen einem schmalen Feldweg folgend weiter geradeaus. Auf erste Anzeichen von Zivilisation treffen wir, als wir uns nach 7:15 Std. einer Landstraße annähern und bald darauf Alcuéscar erblicken. Der Weg gabelt sich ein weiteres Mal, links erblicken wir jetzt das Kloster, das dem Pilger Unterkunft gewährt, ein schulartiges Gebäude mit Kirchturm. Nach dem langen Marsch erscheint es durchaus legitim das Kloster der „Hermanos de María y los Pobres“ (=Brüder von Maria und den Armen) direkt anzusteuern, auch wenn die "Via de la Plata" dem (Um-)Weg nach rechts folgt. 

Trotz der vielen bereits zurückgelegten Kilometer sollte man einen Ausflug in das auf einem Hügel liegende, nett anzuschauende Ortszentrum keinesfalls auslassen. Der Aufstieg lohnt sich. Dem rechten Weg folgend erreicht man das Ortszentrum nach ca. einer halben Stunde. 

UNTERKÜNFTE UND BESONDERHEITEN (Seitenanfang)

Unterkünfte in Alcuéscar:

Refugio: Congregación (= Glaubensgemeinschaft) „Hermanos de María y los Pobres“ (Tel.: 927 – 120024). Ein Kloster, welches sich u. a. der Aufnahme Heim- und Familienloser sowie Kranker und Armer verschrieben hat, in dem man aber auch Pilgern unheimlich herzlich Unterkunft gewährt. Einfache, kleinste Einzelzimmer, Bett und Möglichkeit zum Duschen. I. d. R. wird der Pilger zum Abendessen mit den Ordensbrüdern (leider erst um 21:30 Uhr) eingeladen. Morgens kann man erst ab ca. 7:00 Uhr aufbrechen, vorher steht man vor verschlossenen Türen.

Andere Unterkünfte: Keine. Es gibt im Ort jedoch einige Bares in den man zumindest eine Kleinigkeit essen kann.