Etappe 20: Von San Pedro de Rozados nach Salamanca

                                         

- Schon aus der Ferne erblicke ich Salamanca. Dort erwartet mich meine Frau Jutta, die mir auf den nächsten 300 Kilometern Gesellschaft leisten wird. Aber der Weg zieht sich noch ewig hin, bis ich Salamanca erreiche (ca. 26 km) -

WEGBESCHREIBUNG (Unterkünfte/Besonderheiten)

An der Ortskirche neben dem Refugio finden wir die ersten gelben Pfeile der heutigen Etappe, die uns auf einen Kreisverkehr zuführen. Den Kreisverkehr in Richtung 11 Uhr verlassend passieren wir nach etwa 100 Metern einen kleinen Brunnen, der leider kein Wasser hergibt. Wenig später erreichen wir den Ortsausgang, wo die asphaltierte Straße in eine erdige Traktorpiste übergeht (0:03 Std.). Nach 8 Minuten kreuzen wir eine Asphaltstraße und laufen weiter geradeaus. Bei der Weggabelung folgen wir dem Weg nach links (0:13 Std.), der uns in eine baumlose Weidelandschaft führt. Unfehlbar erreichen wir auf unserem Erdweg den Ortseingang von Morille und stoßen hier auf eine asphaltierte Straße, der wir zunächst nach rechts folgen (0:48 Std.). Etwa 70 Meter später biegen wir nach links ab und durchqueren auf dem eingeschlagenem Weg den Ort. Am Ortausgang wechselt der Straßenbelag (0:57 Std.), etwas mehr als einen Kilometer später ignorieren wir einen Abzweig nach links (1:12 Std.). Auf einer Anhöhe passieren wir ein Weidetor (1:34 Std.). Ein kurzes Stück bewegen wir uns auf einem steinigen Feldweg durch eine Steineichenallee und können links in weiter Ferne einen Vorort von Salamanca erspähen. Vor dem Erreichen der Stallungen einer großen Finca passieren wir drei weitere Weidetore (1:50 Std.) und kreuzen eine steinige Traktorpiste. Wenig später durchqueren wir ein trockenes Flußbett (1:55 Std.) sowie ein Weidetor aus Draht (1:58 Std.) und biegen direkt darauf links ab. Bei der gleich folgenden Weggabelung wählen wir den rechten Weg, der am Zaun entlang einen Hügel hinauf führt. Eine große Weide verlassen wir wenig später durch ein weiteres Drahttor und sind froh, die Wiese mit den bislang nervösesten Torros (= Stieren) unversehrt passiert zu haben (2:07 Std.). Auf einer Anhöhe haben wir freie Sicht auf die Stadt Salamanca (2:13 Std.). Nach dem Durchqueren eines weiteren Weidezaunes (2:19 Std.) halten wir auf eine Finca zu, die wir bald darauf links liegen lassen. Immer unserem Weg zwischen den Feldern folgend, passieren wir als nächstes ein weithin sichtbares verfallenes Gebäude, welches auf große Distanz wie eine alte Burg wirkt (2:41 Std.). Geradeaus auf die Kirchtürme zu geht es bei dem Links-Abzweig nach 2:53 Std. weiter. Auch an der Kreuzung, wo rechts in ca. 100 Meter Entfernung Miranda de Azán liegt, marschieren wir in unserer bisherigen Richtung weiter (2:58 Std.). In einer Senke kreuzen wir einen anderen Weg und überqueren einen kleinen Bach über eine Brücke (3:03 Std.). Ein weiterer Landwirtschaftsweg, der nach links auf eine Urbanización (= Wohnsiedlung) zuführt, schneidet unseren Weg, bringt uns jedoch nicht vom gewählten Kurs ab (3:31 Std.). Nach steilem Anstieg erreiche ich die letzte große Anhöhe vor Salamanca (3:42 Std.) und lasse meinem seit Beginn der dritten Stunde anhaltendem Drang zum Endspurt (meine Frau erwartet mich in Salamanca) auf das so nah wirkende Ziel freien Lauf. Nach 4:20 Std. scheint das Gröbste geschafft zu sein, ich erreiche auf die N 630 treffend den Stadtrand von Salamanca. (Anmerkung eines Pilgerfreundes von Juni 2002: Aufgrund der immensen Neubautätigkeit ist hier ein neuer reisverkehr entstanden. Neben dem nachfolgend beschriebenen Weg parallel zu N630 ist hier auch eine Alternative durch das Neubaugebiet markiert bis zur römischen Brücke!) Der Nationalstraße auf dem Bürgersteig folgend überqueren wir zunächst eine Eisenbahnlinie über eine Brücke (4:25 Std.) und gelangen bald darauf zu einem großen Kreisverkehr mit einem Brunnen in der Mitte (4:33 Std.). Hier halten wir uns links und finden gleich darauf auf der anderen Straßeseite die alte Römerbrücke (Puente Major del Tormes) vor (4:37 Std.), über die wir am anderen Ufer des Río Tormes das wunderbare historische Zentrum von Salamanca betreten (4:40 Std.). Die Brücke verlassend halten wir uns ca. 50 Meter rechts und gehen dann links die bei einer Treppe beginnende und an einem Crucero vorbeiführende Straße „Puerta del Río“ hinauf. Der Straße folgend erreichen wir die im 12.-ten Jahrhundert erbaute und mächtig wirkende Kathedrale von Salamanca (4:45 Std.). Die Kirche rechts liegend lassend, und der Straße weiter folgend erreichen wir durch die herrliche Fußgängerzone den Plaza Major, als zentralen Punkt von Salamanca (4:50 Std.). Selbst die Touristenscharen, die den Platz bevölkern, sind nicht in der Lage diesem riesigen, wunderschönen Platz seinen einmaligen Charme zu rauben. In der am Plaza Major gelegenen Touristeninformation besorgen wir uns Informationsmaterial über die Stadt sowie eine Liste der Hotels und Pensionen und genießen es die Prospekte in einem der zahlreichen Straßencafés in Ruhe zu studieren. Im ebenfalls am Plaza Major stehenden Rathaus lassen wir uns anschließend einen weiteren Stempel in unseren Pilgerpaß drücken.

UNTERKÜNFTE UND BESONDERHEITEN (Seitenanfang)

Unterkünfte in Salamanca:

Ein Pilgerrefugio gibt es nicht, dafür jedoch zahlreiche sonstige Unterkünfte von der billigsten Absteige bis zum nobelsten Hotel. Stadtplan sowie Unterkunftsliste der Touristeninformation erleichtern das Zurechtfinden ungemein.

Ahnungslos wirkende Touristen sowie müde Pilger werden hier gerne von gastfreundlich wirkenden alten Herren angesprochen, die ihre Unterstützung bei der Hotelsuche anbieten. Aber Vorsicht: Ganz uneigennützig kassierte unser Hotel-Führer dabei wahrscheinlich gleich doppelt, in dem er von mir etwas Geld verlangte und vom Hotel wohl eine stillschweigend vereinbarte Provision erhielt.

Für die alte Universitätsstadt Salamanca ist auf jeden Fall mehr als ein Tag einzuplanen.